KI & Suchmaschinen
Wie KI Quellen findet
Wie ChatGPT Quellen auswählt,
und was das für SEO bedeutet
Wenn ChatGPT zur Websuche eingesetzt wird, greift es zunächst auf Suchindizes (z. B. Bing und weitere Partnerquellen) zurück.
Anschließend bewertet die KI die gefundenen Ergebnisse, sortiert sie nach Relevanz und fasst die wichtigsten Informationen zu einer leicht verständlichen Antwort zusammen.
In dieser Antwort erscheinen direkt die Verweise auf die genutzten Originalquellen, sodass jederzeit nachvollziehbar bleibt, woher die Inhalte stammen.
KI-Ranking-Faktoren und Ablauf
- Relevanz
Inhalte, die semantisch am besten zur Frage passen, werden bevorzugt. - Vertrauenswürdigkeit & Qualität
Vorrang für offizielle, redaktionelle und fachlich fundierte Seiten. - Aktualität
Bei „aktuellen“ Themen werden neue und relevante Beiträge höher gewichtet. - Vielfalt
Statt vieler ähnlicher Treffer aus einer Quelle werden unterschiedliche Perspektiven gezeigt. - KI-Synthesis
Aus den gefundenen Top-Quellen erzeugt ChatGPT eine zusammenhängende Antwort und zeigt inline Zitate und Links.
Das Ranking ist bei ChatGPT also eine Mischung aus Bing-Such-Score und internem KI-Scoring für Kontext und Qualität.
Was folgt daraus
Klassische Ranking-Faktoren wie Relevanz, Vertrauenswürdigkeit und Aktualität bleiben entscheidend.
Es wird immer wichtiger, Inhalte zu haben, die sich von Mitbewerbern unterscheiden, um als „unterschiedliche Perspektive“ wahrgenommen und gezeigt zu werden.
Eine aktuelle Studie von Chatoptic zeigt jedoch, dass selbst Marken mit Top-Rankings bei Google nur in ca. 62 % der Fälle auch in ChatGPT-Antworten erscheinen.
Die Position bei Google korreliert kaum mit der Sichtbarkeit in ChatGPT (Korrelation nahe null), und selbst ChatGPT mit aktivem Browsing zeigt nur minimal mehr Überschneidungen mit Google (+1 %).
Das bestätigt: SEO ist notwendig, reicht aber nicht aus – für KI-Ergebnisse muss zusätzlich auf Generative Engine Optimization (GEO) gesetzt werden.
Rein KI-generierte Inhalte haben dabei weiterhin geringe Chancen, weil sie systembedingt keine eigenen Erfahrungen oder Beispiele einbringen.
Zudem bleibt auch die Bing-Optimierung wichtig, da ChatGPT häufig darauf zugreift.
Was ChatGPT im KI-Ergebnis zeigt
- Antwort mit Belegen: Verlinkte Quellen direkt im Text; Bilder oder Maps können mit Quelle eingeblendet werden.
- Warum es von Google/Bing abweicht: Klassische Suchmaschinen listen Links; ChatGPT priorisiert zusätzlich Kontext und Verständlichkeit der Gesamterklärung.
Hinweis: ChatGPT kann – je nach Anfrage – auch andere Suchanbieter oder Partner nutzen. Die sichtbaren Links in der Antwort zeigen immer, worauf sich die Aussage stützt.
Weiterführende Quellen
- Was ist Generative Engine Optimization (GEO)
- OpenAI: Einführung: ChatGPT Search
- OpenAI Help: Wie Zitate/Quellen in ChatGPT-Suche angezeigt werden
- Google (offiziell): Guide zu Ranking-Systemen
- Microsoft/Bing (offiziell): Bing Webmaster Guidelines | Wie Bing Ergebnisse liefert
- Search Engine Land: Nearly all ChatGPT users still visit Google
- Chatoptic: Google–ChatGPT Visibility Study (2025)
Beispiel: Auswirkungen auf YouTube-Inhalte
Bei Lern- und Erklärthemen schlägt ChatGPT zunehmend direkt passende YouTube-Videos vor.
Auswirkung für Nutzer
Für Nutzer bedeutet das eine schnellere Auswahl, weniger Hype und Clickbait
sowie eine klare Empfehlung ohne unnötig aufgeblähtes Beiwerk.
Auswirkung für Marken
Für Marken, die stark auf YouTube setzen, kann dieser neue KI-Trend auch Nachteile bringen:
ChatGPT bewertet Videos stärker nach inhaltlicher Relevanz und Klarheit. Tricks, die Menschen mit auffälligen Thumbnails oder typischen Reichweiten-Tricks anlocken, werden dadurch ausgehebelt/umgangen.
Dadurch wird es wichtiger, Inhalte strukturiert, verständlich und authentisch aufzubereiten,
um auch in KI-Ergebnissen sichtbar zu bleiben.
Was Marken unserer Meinung nach zusätzlich tun können
- Audiovisuelle Stärken nutzen:
Videos, die Bild, Animation und Sprache kombinieren, können komplexe Inhalte besser vermitteln als reiner Text, z. B. „Wie bearbeite ich ein Video mit Final Cut Pro“, erläutert durch einen Videoschnitt-Experten in seinem Studio. - Den Faktor Mensch einsetzen:
Informationen wirken glaubwürdiger, wenn sie von einer vertrauenswürdigen Person erklärt werden, die man im Video auch sieht, z. B. „Schadet zu viel Vitamin C in der Ernährung?“, erläutert durch einen Dr. med., mit Schwerpunkt Ernährung.
Im besten Falle sorgt das für ein Content-Abo, welches neue Contents unabhängig von Suchen (Googe oder KI) dauerhaft und zielgerichtet/individuell präsent macht.
